Gruppengrösse

Jive mit ihrer Tochter Nosy Novel
Jive mit ihrer Tochter Nosy Novel

Hier erfährst du unsere Meinung zu den verschiedenen Gruppengrössen


Die natürliche Gruppenform

In der Natur leben Rennmäuse als Paare (Weibchen und Männchen) zusammen. Sie sorgen für Nachwuchs, der bei den Eltern wohnt, bis die Jungtiere das Bedürfnis haben, sich selbst fortzupflanzen. Dann werden sie von ihren Eltern vertrieben und suchen sich einen Partner des anderen Geschlechts und gründen eine eigene Familie. Somit entspricht die gleichgeschlechtliche Haltung im Grunde genommen nicht dem Naturell der Rennmaus.


Einzelhaltung

Rennmäuse wollen nicht einzeln gehalten werden, da sie Gesellschaft eines Artgenossen brauchen. Ein Mensch kann die Familienmitglieder nicht ersetzen, auch wenn er sich noch so liebevoll und mit viel Zeitaufwand um das Tier kümmert. 

 

Ist eine Rennmaus nach dem Tod seines Mitbewohners alleine, kann man die Maus mit der Trenngittermethode an ein neues Gspändli gewöhnen. Gerne bieten wir dabei unsere Unterstützung an.


Haltung von zwei gleichgeschlechtlichen Rennmäusen

Die Haltung von zwei gleichgeschlechtlichen Rennmäusen (egal ob Weibchen oder Männchen) kommt der natürlichen Gruppenform relativ nah und klappt in der Regel harmonisch und gut. Streitigkeiten sind bei dieser Gruppenform selten und deshalb die empfehlenswerte und ideale Gruppenform für Liebhabertiere.


Haltung von einem einem Männchen und einem Weibchen

Diese Gruppenform wäre die natürliche Gruppenform bei Rennmäusen. 

 

Wenn man ein Männchen und ein Weibchen adoptiert, werden diese mit Bestimmtheit für Nachwuchs sorgen. In einem Wurf können problemlos 7 oder mehr Jungtiere das Licht der Welt erblicken. Zudem kann ein Weibchen unmittelbar nach der Geburt wieder gedeckt werden, so dass ein Monat später bereits der zweite Wurf geboren wird. Vor der Anschaffung eines Paares muss man sich unbedingt Gedanken machen, wie all diese putzigen Fellnasen in Zukunft untergebracht werden sollen bzw. wie man sich darum kümmern will, andere Körnchengeber zu finden, die bereit sind, den Kleinen ein artgerechtes Zuhause zu bieten. Will man Rennmäuse an Drittpersonen abgeben, muss man selber bereits Erfahrung mit Rennmäusen haben, um die Adoptiveltern auch über die Haltung beraten zu können und ihnen bei Fragen und Unklarheiten oder gar Problemen Unterstützung anbieten zu können.

 

Das Projekt "einmal Nachwuchs" tönt auf den ersten Blick einfacher als es in Wirklichkeit ist. Da das Weibchen unmittelbar nach der Geburt in der Regel wieder gedeckt würde, muss das Männchen vorher in einem zweiten (artgerechten) Terri unterbracht werden. Die jungen Männchen wiederum erreichen bereits im Alter von 8 Wochen (manchmal schon früher) die Geschlechtsreife und würden ihre eigene Mutter decken, da der Vater nicht mehr in der Familie lebt. So müssen die Kleinen frühzeitig mit dem Vater vergesellschaftet werden, was bedeutet, dass man Erfahrung in der Vergesellschaftung mitbringen muss. Diese wird auch von Nöten sein, wenn die Anzahl Jungtiere nicht "aufgeht" und eines mit einer weiteren Maus zusammengebracht werden muss. Auch ist es für einen Laien vielleicht nicht einfach, die Geschlechter des Nachwuchses so früh richtig zu bestimmen. Bei einem Fehler hätte dies ein weiterer Wurf zur Folge, bei welchem die jungen Burschen nicht mehr dem Vater gegeben werden können, da dieser schon mit den Söhnen aus dem ersten Wurf zusammen ist und er deshalb keine weiteren Tiere akzeptieren würde. Die Anschaffung eines dritten Terris müsste in Angriff genommen werden. Können nicht rechtzeitig alle Jungtiere vermittelt werden, müssen diese früher oder später in Duos aufgeteilt werden, die alle ein artgerechtes Terri brauchen. Bevor man sich ein Männchen-/Weibchen-Duo anschafft, muss man sich deshalb die Frage stellen, ob man den Platz und die Möglichkeiten für drei oder unter Umständen noch mehr Terris hat.

 

Klar, es ist ein tolles Erlebnis, miterleben zu dürfen, wie Rennmäuse aufwachsen. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass diese Zeit sehr, sehr kurz ist. Während ihren ersten drei Lebenswochen sind die Jungtiere blind und verlassen ihr Nest nicht. Die Mütter lieben es nicht, wenn das Nest in dieser Zeit durchwühlt wird und deshalb sollte man die Kleinen in dieser Zeit nicht stören. Im Verlaufe der vierten Woche verlassen die Kleinen zwar gelegentlich das Nest, sind jedoch nur kurz und sie sind zudem noch sehr, sehr schreckhaft, was sich erst im Laufe der kommenden Wochen langsam legen wird - und bald darauf erreichen sie das Alter, um das Elternhaus verlassen zu dürfen. 

 


Haltung von Trios oder grösseren gleichgeschlechtlichen Gruppen

Leider kommt es bei Dreier- oder grösseren gleichgeschlechtlichen Gruppen (im folgenden als Gruppe genannt - was für 3 oder mehr Tiere gilt) sehr, sehr oft zu Streitereien, weshalb unsere Zucht prinzipiell keine solchen Gruppen abgibt. Meistens harmonieren diese Gruppen anfänglich gut. Doch "plötzlich" kommt es zu einem Streit. Nach meinen Erfahrung ist die Phase im Alter von 9 - 18 Monaten besonders heikel. 

 

Wir werden leider immer wieder von verzweifelten Rennmaushaltern mit einer Gruppe kontaktiert, die ein Trio aus einer Zoohandlung oder bei einem unerfahrenen Züchter geholt haben, da sich ihre Mäuse nach ein paar Monaten (unter Umständen schon nach wenigen Wochen) deftig zerstritten haben und fragen, was sie machen sollen. Leider macht eine Wiedervereinigung dieser Gruppe meistens keinen Sinn, da der eventuelle Erfolg meistens nur von kurzer Dauer ist. So muss ich im Streitfall raten, die ausgeschlossene Maus mit einem neuen Gspändli zu vergesellschaften und das Duo in einem zweiten artgerechtem Terri zu halten. 

 

Das Argument für Gruppen, dass im Todesfalle einer Maus, eine nicht alleine ist, ist schlicht und einfach nicht zu Ende gedacht. Ist denn beim einem Trio nach dem Tode der zweiten Maus die dritte nicht auch alleine? Auch mache ich die Erfahrung, dass es bedeutend einfacher ist, eine Maus zu vergesellschaften, deren Partner gestorben ist als eine Maus, die nach einem blutigen Streit traumarisiert ist.

 

Die einzige Ausnahme, die ich mache, ist die Abgabe eines Elterntieres mit zwei gleichgeschlechtlichen Jungtieren, da diese aufgrund der von Anfang an klar vorgegebenen Rangordnung in der Regel ebenfalls eine harmonische Gruppe bilden. Trotzdem ist das Streitrisiko nicht bei null, weshalb man bei der Adoption eines Eltern-2-Kinder-Trio bereit sein muss, im Streitfall die GEJAGTE Maus aus dem Terri zu nehmen, sie mit einem weiteren Tier zu vergesellschaften und ihr ein separates, artgerechtes Terri zur Verfügung zu stellen. Noch besser ist es, wenn man bereits ein Becken im Keller hat, auf das man im Notfall sofort zurückgreifen kann.